Aachen/Bonn. Ausländische Ordensfrauen bereichern die deutsche Gesellschaft, sei es in der Pflege, in sozialen Einrichtungen oder in der pastoralen Arbeit. Um Erfahrungen und Perspektiven auszutauschen, kamen rund 40 Ordensfrauen und Fachleute aus Afrika, Asien und Europa zu einer Tagung mit dem Titel „Gelingendes Ordensleben in Deutschland“ zusammen. Eingeladen hatten das internationale katholische Hilfswerk missio und die Deutsche Ordensobernkonferenz (DOK).
Grenzüberschreitende Solidarität
Die Tagung zeigte, dass Ordensfrauen die Kirche in Deutschland aktiv mitgestalten wollen. Ihr Ordensverständnis verbindet grenzüberschreitende Solidarität, spirituelle Tiefe und gesellschaftliches Engagement. Doch in Vorträgen, Workshops und Gesprächen wurde auch deutlich: An manchen Stellen fühlen sich ausländische Ordensfrauen übersehen oder nicht eingebunden. „Ich brauche eine Gemeinschaft, die mich so akzeptiert, wie ich bin, und in der ich ganz ich selbst sein kann“, sagte Sr. Daisy Panikulam, eine der Mitwirkenden. Der Wunsch nach einer stärkeren Einbindung in die pastorale Arbeit vor Ort wurde von einigen geäußert.
Immer wieder betonten die Referentinnen die Bedeutung echter Teilhabe, offener Kommunikation und den Fokus auf Gemeinsamkeiten. Eine Teilnehmerin fasste es so zusammen: „Die Herausforderung besteht darin, sich gut zu integrieren, ohne die eigene Identität zu verlieren.“ Auch deutsche Ordensfrauen, die längere Zeit im Ausland gelebt und gewirkt haben, kamen zu Wort. Die Teilnehmenden sprachen unter anderem über die geistliche Motivation eines Einsatzes im Ausland und der Umgang miteinander, wenn Mitschwestern aus dem Ausland nach Deutschland kommen.
Gutes für andere bewirken

Das Ordensleben kann eine „Heimat ohne Grenze“ sein, wenn Offenheit, Dialog und gegenseitiger Respekt den Alltag prägen – so das Fazit der Tagung. „Ordensleben gelingt, wenn ich als Ordensfrau Gutes für andere bewirken kann – und es mir dabei auch selbst gut geht“, erklärte die stellvertretende Vorsitzende der DOK, Generaloberin Sr. Maria Thoma Dikow. Johanna Streit, Tagungsverantwortliche seitens missio Aachen, ergänzte: „Die Tagung zeigt, wie wichtig Räume für Austausch sind – um voneinander zu lernen, Anliegen sichtbar zu machen und gemeinsam Lösungen zu finden.“ H
Text: Presseinformation der DOK Deutsche Ordensobernkonferenz e.V.
Bilder:
Beitragsbild: Schwestern aus Deutschland, Indonesien und dem römischen Generalat der Franziskanerinnen FCJM in Malawi / Ostafrika.
Bild 2: Deutsche und indonesische Schwestern aus Salzkotten.