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Aufbrüche in Salzkotten, Malawi und Rumänien

Bild oben: Begrüßten die Gäste zum „Tag der Freunde und Sponsoren“ in der Mutterhauskirche in Salzkotten (v.l.): Manfred Müller, Schwester M. Lucia Liebenau, Schwester M. Angela Benoit und Dekanatsreferent Robert Kesselmeier. Foto: Michael Bodin / fcjm-presse


Tag der Freunde und Sponsoren im Mutterhaus der Franziskanerinnen: Am Samstag (16. März 2024) hatten die Franziskanerinnen erstmals zu einem „Tag der Freunde und Sponsoren“ eingeladen und mehr als 100 Teilnehmende waren dazu in das Mutterhaus in Salzkotten gekommen. Sie erwartete ein Programm mit Präsentationen des Engagements der Ordensgemeinschaft in Malawi und Rumänien, mit Informationen zum Aufbau und zu Weiterentwicklung des Geistlichen Zentrums Franziskus sowie der Möglichkeit zu Führungen durch das Kloster. Dazu gab es ein Mittagessen, Kaffee und Kuchen sowie Gelegenheiten zum gegenseitigen Austausch.

Zeiten des Umbruchs und Aufbruchs

Eine Begrüßung und einen geistlichen Einstieg in der Mutterhauskirche gestalteten die Provinzoberin Schwester M. Angela Benoit, Dekanatsreferent Robert Kesselmeier vom Dekanat Büren-Delbrück und die jüngste Ordensschwester in Salzkotten, Schwester M. Lucia Liebenau. Schwester M. Angela erinnerte an die lange Tradition des Klosters und daran, dass es bis heute immer wieder besondere Aufbrüche gegeben habe: „Ungefähr um 2016 war wieder so eine Zeit des Umbruchs und Aufbruchs. Der wachsenden Resignation um uns herum trotzend, entschieden wir uns für eine geschwisterliche Lebenswelt auf unserem Klostergrund.“

Geistliches Zentrum

Und Schwester M. Lucia ergänzte: „Durch die Gründung des Geistlichen Zentrums und die gemeinsame Suche mit vielen Freunden wird unser Zuhause immer mehr zu einem Ort der Kommunikation, wo Menschen einander begegnen und gemeinsam Ideen entwickeln und umsetzen.“ Als Beispiele nannte sie das Kinderhaus „Kleine Freunde“, den offenen Mittagstisch, den offenen Treff, Ausstellungen und Konzerte sowie die Begleitung von Menschen im Geistlichen Zentrum, bei Seminaren und weiteren vielfältigen Angeboten auch in Pfarreien und Schulen. Ebenso gehöre die Pflege alter Menschen im Altenheim St. Clara und das geplante Mehrgenerationen-Wohnprojekt auf dem Klostergelände dazu.

Manfred Müller, Landrat a.D., stellte in diesem Zusammenhang auch die sogenannte „Kerngruppe“ vor, die, ähnlich einem Beirat, die Veränderungsprozesse beratend begleite.

Kinder und alte Menschen in Rumänien

Schwester M. Hiltrud Wacker und Schwester Marie Therese Gabor, die Leiterin des Bereichs Rumänien, präsentierten die Entwicklung und die aktuelle Situation des Wirkens der Franziskanerinnen in Rumänien. 40 Kinder aus sozial schwachen Familien werden derzeit in Caransebes im Kindergarten der Franziskanerinnen betreut und versorgt. Die Schwestern und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Sozialstation würden aktuell 60 alten und kranken Patienten helfen und damit doppelt so vielen, wie zunächst geplant. „Dies ist fast ausschließlich aus Spenden finanziert, da die staatlichen Leistungen für diese Hilfen sehr gering sind“, erläuterte Schwester Marie Therese und dankte allen Spendenden, die diese Hilfe ermöglichen würden. Die Schwestern vergeben außerdem Kleinkredite für Bedürftige, unterstützen Renovierungsarbeiten in Wohnungen und seien in der pastoralen Arbeit der Pfarrei tätig.

Flutkatastrophen in Malawi

Bild: Schwester M. Alexa Furmaniak stellte die Hilfsprojekte in Malawi vor. Foto: Michael Bodin / fcjm-presse

In einer weiteren Präsentation stellten Schwester M. Alexa Furmaniak und Schwester M. Angela die Entwicklungen in Madisi und Dowa in Malawi vor. Die aktuell größte Herausforderung seien seit Januar 2024 wiederkehrende erhebliche Überflutungen in Teilen Zentral- und Nord-Malawis. Starke Regenfälle in der Region hätten in den letzten Wochen zu katastrophalen Fluten, besonders in Gebieten entlang des Malawisees geführt. Es habe Todesopfer und rund 7.000 vom Wasser Vertriebene in der Zentralregion gegeben. Die Schwestern leisten mit Hilfe von Mitarbeitern Nothilfe in Form von Hilfstransporten in die betroffenen Gebiete sowie bei der Verteilung von Hilfsgütern.

Bild: Beim „Tag der Freunde und Sponsoren“ wurde auch über die Flutkatastrophen in Malawi informiert. Das Bild zeigt die Vorbereitung eines Hilfstransportes auf dem Schulgelände der Franziskanerinnen in Madisi. Foto: Franziskanerinnen Salzkotten

Darüber hinaus werden die eigentlichen Projekte fortgesetzt, wie die Schule für Waisenkinder mit derzeit 1700 Schülerinnen und Schülern, der Kindergarten mit 350 Kindern, die Förderung von Studium und Ausbildung für Absolventinnen und Absolventen der Schule und vieles andere mehr. „Inzwischen konnten mit Spendengeldern mehr als 40 Brunnen in den Dörfern gebaut werden“, berichtete Schwester M. Angela. In Dowa ist der Grundstein für ein Ausbildungshaus gelegt, in dem künftig afrikanische Frauen, die sich für ein Leben im Orden interessierten, aufgenommen werden sollen. Trotz vieler Anfragen hätten die Schwestern lange mit dem Schritt zum Aufbau einer Ordensausbildung gezögert, erläuterte Schwester M. Angela: „Damit übernehmen wir Verantwortung für mindestens die nächsten 40 Jahre.“ In der internationalen Kongregation sei aber entschieden worden, den Bitten afrikanischer Frauen um eine Aufnahme in den Orden künftig zu entsprechen und dies gemeinsam zu tragen. So gebe es an vielen Orten, in Salzkotten und weltweit immer neue Aufbrüche.