Malawi - aktuelle Projekte
Mit jeweils besonderen Projekten reagieren wir auf aktuelle Nöte. Häufig erfahren wir von diesen Nöten im Kontakt mit unseren Schülerinnen und Schülern, dem Lehrpersonal und weiteren Beschäftigten. Darüber hinaus werden wir bei unseren regelmäßigen Besuchen in den Dörfern mit besonderen Notlagen konfrontiert, für die wir gemeinsam mit den Betroffenen versuchen Lösungen zu finden.
Spende
Wenn Sie unsere Arbeit in Malawi unterstützen möchten, können Sie eine Spende auf das folgende Konto mit dem Stichwort „Malawihilfe“ einzahlen:
Spendenkonto:
Stichwort: „Malawihilfe“
Kongregation der Franziskanerinnen Salzkotten
Bank für Kirche u. Caritas, Paderborn
IBAN: DE26 4726 0307 0011 1405 01
BIC: GENODEM1BKC
Unterstützung für Familien
Trotz der kostenlosen Bereitstellung von antiretroviralen Medikamenten durch den Staat sterben immer noch viele junge Frauen mit einer HIV-Infektion oder an AIDS während der Geburt. Die Hinterbliebenenfamilien verfügen häufig nicht über die finanziellen Mittel, um spezielle Säuglingsmilch zu erwerben. Wir leisten Unterstützung durch ein in Malawi erhältliches Produkt. Diese Hilfe wird vom medizinischen Personal des Madisi Hospitals überwacht und vor allem den Großmüttern im Ernährungszentrum des Krankenhauses entsprechend vermittelt.
Unterstützung lokaler Landwirte
Wir leisten gezielte Unterstützung für Kleinbauern und entsprechende Start-ups, die sich für eine nachhaltige Landwirtschaft engagieren. Durch den Erwerb von Getreide und anderen Grundnahrungsmitteln aus ländlichen Regionen fördern wir bewusst die heimische Produktion und Wirtschaft. Unser Bestreben ist es, den Erwerb importierter Lebensmittel zu vermeiden.
Ökologischer Anbau von Gemüse und Getreide im Schulgarten
Die Schülerinnen und Schüler erwerben in der Fachrichtung ‚Agrikultur‘ Fertigkeiten im Anbau von Getreide, Hülsenfrüchten, Gemüse und Erdnüssen. Dadurch sind sie später in der Lage, ihren eigenen Lebensunterhalt zu sichern. Die erwirtschafteten Erträge tragen auch dazu bei, die Kosten niedrig zu halten sowie unsere Bemühungen um einen ökologischen Anbau zu unterstützen.
Sanierung der Wohnhäuser von Waisenfamilien
Die Bevölkerung in den ländlichen Gegenden von Malawi lebt größtenteils in bescheidenen Behausungen mit Grasdach oder Lehmziegelhäusern. Die Initiative zur Unterstützung der bedürftigen Dorfgemeinschaften wurde nicht alleinig ins Leben gerufen, um die prekären Lebensumstände der Bewohner zu verbessern, sondern auch aufgrund der Tatsache, dass einige dieser Haushalte Waisenkinder betreuen.
Jährlich ist es erforderlich, dass das Gras von den Feldern geschnitten und gesammelt wird, um als Bedeckung für die Dächer zu dienen. Trotz des Grasschutzes können die meisten dieser mit Gras bedeckten Dächer während der Regenzeit nicht vollständig vor Niederschlägen geschützt werden und weisen Undichtigkeiten auf. Sollte es während der Nacht regnen, gestaltet sich das Schlafen für Erwachsene sowie Kinder als äußerst schwierig. Zudem droht eine Gefährdung ihrer Nahrungsmittelvorräte wie beispielsweise des hauptsächlich verwendeten Maismehls durch Feuchtigkeitseinwirkung.
Der Regen stört auch den Nachtschlaf der schulpflichtigen Kinder erheblich, was dazu führt, dass sie am folgenden Schultag aufgrund von Schlafmangel erschöpft sind und nicht selten während des Unterrichts einschlafen. In gewissen Fällen werden Hühner und Ziegen von Bewohnern dieser mit Stroh gedeckten Hütten gehalten. Unter diesen widrigen Umständen leiden die schulpflichtigen Kinder unter unzureichenden Lernbedingungen für ihre schulischen Verpflichtungen.
Stabile Wohnsitze
Das Ziel des Projektes besteht darin, den Haushalten in diesem Dorf bezahlbare, jedoch stabile Wohnsitze bereitzustellen. Dies umfasst den Erwerb und die Lieferung diverser Baumaterialien sowie das Anstellen von Bauarbeitern.
Gemäß den Angaben der Dorfbewohner stellt die Bereitstellung von Wohnraum eine erhebliche Motivation dar, da sie dadurch in der Lage sind, intensiver auf ihren Feldern sowie in ihren Gärten tätig zu sein mit dem Ziel einer Steigerung ihrer Lebensqualität. Das genannte Projekt trägt maßgeblich dazu bei, ihre Bemühungen zur Armutsbekämpfung zu unterstützen. Infolgedessen fühlen sich die Bewohner durch diese Geste gestärkt. Es ist festzustellen, dass ein vollständiger Wandel des Erscheinungsbildes in diesen Dörfern stattfindet – es handelt sich um authentische Transformationen traditioneller Dorfgemeinschaften.
Die angrenzenden Gemeinden samt ihren Dorfvorsteher:innen kommen zusammen, um die erfolgte Veränderung im entsprechenden Dorf anzuerkennen sowie daraus Inspiration zu schöpfen.
Seit dem Jahr 2022 haben wir 25 dieser Wohnungen saniert.
Brunnenbau
In Malawi haben immer noch viele Menschen keinen Zugang zu sauberem Wasser. Sie verbringen viele Stunden täglich damit, Wasser aus Bächen, Seen oder Pfützen zu holen. Dieses Wasser enthält oft Krankheitskeime. Regelmäßig sterben Kinder an den Folgen verunreinigten Trinkwassers. Kinder, vor allem Mädchen, gehen nicht zur Schule, weil sie jeden Tag bis zu 20 Kilometer mit schweren Wasserkanistern zurücklegen müssen.
Durch den Bau von Brunnen in den Dörfern fördern wir:
- Bildung: Brunnen an Schulen stärken deren Bedeutung und Attraktivität, und mehr Kinder, insbesondere Mädchen, gewinnen Lernzeit, da weniger Zeit für das Wasserholen nötig ist; ferner: Menstruationshygiene in der Schule wird möglich.
- Gesundheit: Sauberes Wasser reduziert und eliminiert durch Wasser übertragene Krankheiten wie Cholera, Typhus und Durchfall – schreckliche Krankheiten, von denen gerade Kinder überproportional betroffen sind.
- Zeitersparnis: Lokale Trinkwasserverfügbarkeit macht Wassermärsche überflüssig. Das schafft Freiraum für Bildung und produktive Aktivitäten.
- Sicherheit: Verringerung des Risikos sexueller Gewalt und Ausbeutung sowie Schutz vor Tierangriffen und Sicherheitsrisiken.
- Armutsbekämpfung: Zuverlässiger Wasserzugang verringert Krankheiten und damit verbundene Kosten, fördert kleinbäuerliche Landwirtschaft und macht Wasser bezahlbar.
- Entwicklung: Der Zusammenhalt der gesamten Gemeinschaft wird gestärkt.
Im Zeitraum von 2017 bis 2024 wurden insgesamt 48 Brunnen-Anlagen in verschiedenen Dorfgemeinschaften installiert. Besonderes Augenmerk lag darauf, dass die verwendeten Materialien aus lokaler Produktion stammten, um eine unkomplizierte Durchführung von Reparaturen zu gewährleisten und die regionale Wirtschaft zu stärken.
Hilfeleistungen für Flutopfer
Nach den Auswirkungen des Orkans Freddy im Jahr 2023 traten im Januar 2024 erneut bedeutende Überschwemmungen in Teilen von Zentral- und Nord-Malawi auf, hervorgerufen durch intensive Niederschläge. Insbesondere entlang des Malawisees kam es zu schwerwiegenden Überflutungen, die zu mehreren Todesfällen und der Vertreibung von rund 7.000 Personen in der Zentralregion führten.
Die zuständigen Behörden meldeten mehrere Todesopfer. Zahlreiche Personen mussten aus den Fluten gerettet werden, während die Mehrheit der vertriebenen Einwohnerinnen und Einwohner in Notunterkünften untergebracht werden musste.
Die Schwestern organisierten einen humanitären Transport ins betroffene Gebiet Mponela. Die Überschwemmungen am 13. Januar 2024 führten dazu, dass über fünfzig Familien obdachlos wurden.
In Nkhotakota / Dwangwa hatte die Flutkatastrophe weitreichende und verheerende Auswirkungen auf die Bevölkerung. Die gesamte Stadt Dwanga stand unter Wasser, während in den höher gelegenen Wohngebieten der Schaden begrenzter war. Die Zufahrtsstraßen zur Stadt und zum Einzugsgebiet wurden vollständig zerstört, was dazu führte, dass Hilfstransporte nur mithilfe der Armee per Hubschrauber durchgeführt werden konnten.
Bessergestellte Bewohner aus den höher gelegenen Gebieten stellten Motorboote zur Verfügung, um eingeschlossene Menschen zu evakuieren und in provisorische Notunterkünfte zu bringen.
Am Mittwoch, 20. März 2024 führten die Schwestern einen weiteren Hilfstransport in das betroffene Gebiet durch.
Anbau von Bambus
Der Anbau von Bambus gewinnt in Malawi zunehmend an Bedeutung, da diese vielseitige Pflanze als vielversprechende Lösung zur Bekämpfung von Dürren gilt und zur Förderung der nachhaltigen Entwicklung des Landes beiträgt. Mit seinem schnellen Wachstum und seinen positiven Umweltauswirkungen hat Bambus das Potenzial, eine bedeutende Rolle bei der Schaffung widerstandsfähigerer Gemeinschaften zu spielen sowie die Auswirkungen des Klimawandels zu bewältigen. Darüber hinaus stellt der Anbau von Bambus in den Dorfgemeinschaften eine Alternative zum Abholzen der Wälder dar und eignet sich hervorragend als Brennholz.
Die Regierung Malawis sowie diverse Initiativen und Organisationen haben begonnen, den Anbau von Bambus in Malawi zu unterstützen und das Bewusstsein für die Vorteile dieser Pflanze zu schärfen. Eine spezielle Art von Bambus wird auf einer Farm außerhalb von Lilongwe kultiviert, welche nach Prinzipien der nachhaltigen und fairen Landwirtschaft handelt.
Das hat unser Interesse geweckt. Bis dato konnten wir mehr als 3000 Bambuspflanzen erwerben und diese sowohl im Schulgarten als auch in den Herkunftsdörfern unserer Waisenkinder anpflanzen lassen. Die Anleitung hierzu erfolgte durch unsere Angestellten.
Gebühren für Weiterführende Schulen
In Malawi fallen Gebühren für Weiterführende Schulen, Ausbildungsstätten und Universitäten an. Insbesondere bedürftige Jugendliche wie Waisenkinder sind oft nicht in der Lage, diese Kosten zu tragen. Die steigenden Lebenshaltungskosten ab Ende 2023 überschreiten das Budget vieler Familien für den täglichen Unterhalt deutlich.
Dies führt dazu, dass zahlreiche junge Menschen gezwungen sind, ihre schulische Laufbahn vorzeitig zu beenden aufgrund fehlender finanzieller Mittel seitens ihrer Betreuer oder Eltern zur Fortsetzung der Ausbildungsbemühungen.
Unser Bestreben liegt darin sicherzustellen, dass benachteiligte Jugendliche und junge Erwachsene – insbesondere Waisenkinder – Zugang zu einer qualifizierten Bildung einschließlich Hochschulabschlüssen erhalten können zum Zwecke einer gesicherten Zukunft.